Heuschnupfen: Klimawandel fördert Allergien
02.05.2010
Geschrieben am 5. Februar 2010
Fast jeder vierte Erwachsene reagiert inzwischen mit allergischem Schnupfen, ständigem Niesen und juckenden Augen auf den unsichtbaren Blütenstaub in der Luft. Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der Allergiker in den nächsten Jahren noch deutlich erhöht. Grund dafür ist der Klimawandel, so Medizinjournalist Sven-David Müller von www.imedo.de .
Die Menschen freuen sich nach dem langen und kalten Winter auf den Frühling. Für Millionen Pollenallergiker beginnt mit der warmen Jahreszeit jedoch eine Leidensphase. Die meisten Allergiker reagieren auf früh blühende Bäume und Sträucher wie Haselnuss, Erle oder Birke. Aber auch Gräser-, und Getreidepollen sind für viele Betroffene eine Qual. Viele Allergiker reagieren auf mehrere Pollenarten mit verschiedenen Blühzeiten, das bedeutet: durchgängige Heuschnupfen-Saison von Februar bis Oktober.
Globale Erderwärmung lässt Pollen länger fliegen
Die Mitglieder der Fachgesellschaft „European Respiratory Society“ rechnen mit Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit. Betroffen ist dabei nicht nur, wer bereits an Atemwegserkrankungen, also beispielsweise an Heuschnupfen (allergischer Rhinokonjunktivitis), leidet. Auch Menschen, die bisher nicht allergisch reagieren, können zukünftig betroffen sein. Denn das veränderte Klima begünstigt Pollenallergien massiv. „Die Folgen des Klimawandels sind in wenigen medizinischen Bereichen so unmittelbar und deutlich zu sehen wie in der Allergologie. Pollen-Allergiker sind stärker und länger im Jahr erkrankt als bisher“, betont der Wiesbadener Allergologe Professor Ludger Klimek vom Ärzteverband Deutscher Allergologen e.V. Durch den Anstieg der Durchschnittstemperatur wandern fremde, stark Allergie auslösende Pflanzenarten wie Ambrosia (Beifußblättriges Traubenkraut) in unsere Breiten ein. Außerdem beginnt die Blütezeit, auch der einheimischen Pflanzen, immer früher. Dadurch verlängert sich die Periode hoher Allergen-Belastung. Gräser-Pollen stellen dabei laut aktuellen Forschungsergebnissen weiterhin den häufigsten Auslöser für allergischen Schnupfen dar.